Besichtigung der Ausgrabungen auf dem Magdeburger Domplatz

Abb. 1: Dr. Weber (1.v.r) erläutert den Verlauf der Spitzgräben um den Magdeburger Domplatz (Foto: M. Poppe).

Abb. 1: Dr. Weber (1.v.r) erläutert den Verlauf der Spitzgräben um den Magdeburger Domplatz (Foto: M. Poppe).

Nach einem Beschluss des Stadtrates der Landeshauptstadt Magdeburg sollen die frühgeschichtlichen Befestigungsgräben auf dem Magdeburger Domplatz durch temporäre Wasserspiele nachgezeichnet werden, d. h. die Spitzgräben »spiegelnden« Fontänen sollen fließen, aber nur wenn der Platz nicht für Veranstaltungen (z. B. Open-Air-Theater) benötigt wird. Die erforderliche Infrastruktur – Wasserzu- und -ableitungen, eine Zisterne sowie »Medienpunkte« mit Steuerungstechnik – waren unter der Oberfläche zu platzieren, was im Vorfeld mehrmonatige Ausgrabungen erforderlich machte. Einen ersten Einblick in die Grabungsergebnisse gewährte die Führung durch die Grabungsleiterin Stefanie Bergemann und durch Dr. habil. Thomas Weber (Abb. 1).
Abb. 2: Der Grabungsleiterin Frau Bergemann (r.) beantwortet Fragen (Foto: M. Poppe).

Abb. 2: Der Grabungsleiterin Frau Bergemann (r.) beantwortet Fragen (Foto: M. Poppe).

Der Einladung für den 9. Juni 2012 waren mehr als 100 Mitglieder und Freunde der Gesellschaft gefolgt.

Die Untersuchungen wurden witterungsunabhängig unter einem vom Bauherrn bereitgestellten Zelt durchgeführt, wobei unter dem Platzbelag aus DDR-Zeiten die Planierungs- und Pflasterschichten aus dem Barock, der frühen Neuzeit und dem Hochmittelalter entdeckt wurden (Abb. 2). Stellenweise kam die kalkige sogenannte »ottonische Bauschicht« wohl aus dem 10. Jh. als »Schichtpaket« aus vielen dünnen Straten zum Vorschein.

Abb. 3: Besichtigung des rekonstruierten Sudenburger Tors am Breiten Weg (Foto: M. Poppe).

Abb. 3: Besichtigung des rekonstruierten Sudenburger Tors am Breiten Weg (Foto: M. Poppe).

Inzwischen zeigt sich, dass es auch auf der Grabungsfläche mehrere Horizonte von Grubenhäusern mit Herdstellen oder Kuppelöfen aus Geschiebesteinen gab. Zum Abschluss wurde das an der Ecke zur Danzstraße ergrabene und für die Öffentlichkeit nun hergerichtete Sudenburger Tor besichtigt (Abb. 3).

Text: Dr. habil. T. Weber
 
 
 
 
 
 
 
 

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