
Abb. 1: Ein Abschnitt des tief eingeschnittenen Wegaufstieges am »Roten Steiger« (Foto: U. Münnich).
Das Gebiet des Ramberges ist neben dem Brockenmassiv das einzige Granitgebirge im Harz. Im 19. Jahrhundert wurde in diesem Bereich durch die »Steinschläger« Baumaterial für den Straßenbau gewonnen. Inmitten eines sumpfigen Waldstücks wurde ein neuzeitlicher, vermutlich ab der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts betriebener Steinbruch mit angeschlossenem Steinmetzbetrieb aufgesucht. Hier gab es Anschauungsmaterial zur Steinspaltungstechnik in Form von Keillöchern und Keilen und eine größere Anzahl unvollendet gebliebener, kunstvoll behauener Steine, die vermutlich unterschiedlicher Nutzung zugedacht waren. Die Technik der Sprengung mit Bohrlöchern diente an anderen Stellen der Gewinnung von Bruch- und Pflastersteinen.
Die letzte Station der Exkursion widmete sich der flächenmäßig zweitgrößten Burg des Harzes, der Lauenburg, die durch den Harzklub Stecklenberg in einen begehbaren Zustand versetzt wurde. Die letzten intensiven Forschungen über diese Burg gehen auf die 1950er Jahre zurück, so dass diese umfangreichen Untersuchungen und Dokumentationen des Architekten Hermann Wäscher die einzigen sind, auf die zurückgegriffen werden kann. Dass einige Erkenntnisse heutzutage anders interpretiert werden könnten, belegt die Tatsache, dass Wäscher die Errichtung der Burg unter Heinrich IV. in das 11. Jahrhundert legt, aber inzwischen der Bauforscher Reinhard Schmitt (Halle) diese Datierung wiederlegt hat, und den Bau in die 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts verortet.
Die Exkursion wurde mit einem Foto vor dem Modell der Lauenburg in Stecklenberg abgeschlossen (Abb. 3).
Text: U. Münnich