Am 15. März 2014 trafen sich am Magdeburger Busbahnhof 27 Mitglieder und Freunde der Gesellschaft unter Leitung des Festungsbeiratsvorsitzenden Dr. Bernhard Mai zu einer Begehung von Denkmalen, die wohl auch vielen Bewohnern der Landeshauptstadt noch unbekannt sind. Die Anlagen der Westfront wurden zwischen dem Damaschkeplatz und der Halleschen Straße 1869-1874 vor den doppelten Wallanlagen aus der Mitte des 18. Jh. neu angelegt. Das freiwerdende Gelände wurde für die Erweiterung der Altstadt nach Westen und Süden und den Bau des heutigen Hauptbahnhofs genutzt. Auch diese neuen Wallanlagen der Kernfestung wurden jedoch noch vor dem I. Weltkrieg aufgegeben und zwischen 1888 und 1915 veräußert, der verstärkte Fortgürtel blieb vorerst bestehen. Die Festung wurde 1900 aufgegeben und die Fortifikation 1912/13 juristisch aufgehoben. Zu »Kriegszwecken« haben die Anlagen zwischen Maybachstr. und Magdeburger Ring nie gedient.
Wir besichtigten die krenelierte Mauer mit ihren zahlreichen Schießscharten (Abb. 1), den davor liegenden Hauptgraben mit der diesen überwachenden Doppelkaponniere – einem schusssicheren Bau im Graben, von dem man diesen Hauptgraben unter Beschuss setzen konnte (Abb. 2) sowie innerhalb der Mauer das (!) Kavalier VI, einen Kasernenhof, begrenzt von einem zweigeschossigen Kasernenkasemattenbau mit Wallrampen und schadhaften Treppen, dessen Wallhohltraversen und beide Pulvermagazine erhalten sind, außerdem das Kavalier VII mit erhaltenen Kasemattenresten. Diese Baulichkeiten dienten in der DDR-Zeit kleinen Handwerksbetrieben und sollen nun einer neuen Nutzung zugeführt werden (Abb. 3). Die Innere Ring-(jetzige Maybach)straße bildete den stadtseitigen Zugang zu diesen Festungsanlagen. Sie war damals mit charakteristischen Eschen bepflanzt, von denen in neuester Zeit – als Reminiszenz an die preußische Festung – einige nachgepflanzt wurden.
Text und Fotos: Dr. habil. T. Weber (nach Angaben von B. Mai)
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