
Abb. 1. Balken aus der Wallkonstruktion der ottonenzeitlichen Burg aus dem Osterburger Stadtkern (Foto: T. Weber).
Auf Grund der kleinen Gruppe konnten wir die Gelegenheit nutzen, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Im Magazin zeigte Frank Hoche einen spektakulären Fund – eines der ältesten Keramikgefäße der Altmark.

Abb. 2. Thomas Hartwig erklärt das Großsteingrab an Fundplatz 1 mit Sprengloch in einem Deckstein (Foto: T. Weber).
Dieser Fund bildete zugleich den Übergang zum nachmittäglichen Teil der Veranstaltung. Nach einem deftigen Mittagessen besuchten wir einige Stationen des vom Bretscher Bodendenkmalpfleger Thomas Hartwig initiierten archäologisch-historischen Wanderpfades. Zu diesen gehörten zwei der drei noch erhaltenen Großsteingräber (von ursprünglich 24, die Johann Friederich Danneil 1843 noch hatte aufnehmen können). Während Grab 1 noch ungestört erhalten ist, wenngleich sich im Deckstein noch die Spuren eines Sprenglochs finden (Abb. 2), wurden an Fundplatz 2 bereits in den 1930er Jahren Grabungen durch Ulrich Fischer durchgeführt. Vielleicht hat auch der Begründer der klassischen Archäologie, Johann Joachim Winckelmann, im nahe gelegenen Seehausen als Konrektor der dortigen Lateinschule tätig, diese Gräber schon kennengelernt.
Schließlich wurde ein Fundplatz aufgesucht, für den ein Megalithgrabstandort überliefert ist. – Heute ist dieses Grab spurlos verschwunden und nur noch anhand einer Konzentration von Oberflächenfunden (Flintartefakte und Keramik) identifizierbar. In der Nachbarschaft vermutet Thomas Hartwig eine zeitgenössische Siedlung, wie er die oberflächliche Konzentration von Stücken gebrannten Lehms, z. T. mit Holzstangenabdrücken interpretiert.
Text: Dr. habil. T. Weber